Beim
Gesang von Buchfink, Fitis-Laubsänger, Mönchsgrasmücke
und Baumpieper wandern die Exkursionsteilnehmer
dann zum urwüchsigen Moorwald. "Birken
sehen hier anders aus als außerhalb des
Moores", anhand zweier Zweige erläutert
Lobinger die Unterschiede der gewöhnlichen
Birke und der Moorbirke. Und auch die Spirke,
eine spezielle Moorkiefernart, unterscheidet sich
von ihren Verwandten, die außerhalb des
Moors wachsen. Ebenfalls charakteristisch für
bewaldete Moore, welche eine besonders gefährdete
Pflanzengesellschaft darstellen, sind Moorweiden.
Ferner
waren bei der Wanderung auch typische Moorpflanzen
wie Schachtelhalm, Binsen, Sumpfhaarstrang, Heugras
und Segge zu sehen. Fleischfressende Arten wie
der Wasserschlauch und der Sonnentau nutzen ein
ausgeklügeltes System, um sich von kleinen
Tieren ernähren zu können. Wollgras,
Kammfarn und die violett blühende Moorbeere
waren bei der Exkursion genauso zu bewundern wie
der Europäische Siebenstern mit seinen wunderschönen,
zart-weißen Blüten.
Weiter
ging es zu den geheimnisvoll anmutenden Moorgewässern.
Sie bilden mit ihrem sauren Wasser einen idealen
Lebensraum für verschiedene Libellenarten,
zahlreiche Kleinstlebewesen, aber auch für
Wasservögel wie die seltene Wasserralle;
Teich- und Moorfrösche präsentieren
sich den Besuchern mit einem imposanten "Konzert".
Ferner
ist das Moor - als Wasserspeicher - von großer
Bedeutung für den Wasserhaushalt der Landschaft
und auch für den Trinkwasservorrat.
Das Projekt "Prackendorfer und Kulzer Moos"
wird über das Life-Programm der Europäischen
Union, durch die "Stiftung Bayerischer Naturschutzfonds"
sowie durch den "Verein zum Schutz wertvoller
Landschaftsbestandteile in der Oberpfalz e.V."
gefördert. Weitere Beteiligte sind u. a.
die Gemeinde Thanstein, die Direktion für
ländliche Entwicklung Regensburg, der Landkreis
Schwandorf und der Naturpark Oberpfälzer
Wald.
Josefine
Kiener, FUKS
29.05.2002